Blutstauung der Lungen

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Definition[Bearbeiten]

Eine Blutstauung in den Lungen ist durch einen erschwerten Abfluss des Blutes über die Lungenvenen zum linken Vorhof bedingt. Es werden die akute und die chronische Lungenstauung unterschieden.

Klinik[Bearbeiten]

Das Leitsymptom der aktuen Lungenstauung ist die Dyspnoe, da durch die verminderte Perfusion der Alveolarkapillaren und das interstitielle Ödem eine Reduktion des Gasaustausches stattfindet. Das Lungenödem ist reversibel. Im Sputum sind bei länger andauernder Lungenstauung hämosiderinhaltigen Makrophagen (Herzfehlerzellen) mit der Berliner-Blau-Färbung nachzuweisen. Es kommt zur Neubildung von Bindegewebe, einer Verzögerung des transpulmonalen Blutflusses und reduzierten Lungenvolumina durch restriktive Ventilationsstörung.

Makroskopie[Bearbeiten]

Akute Lungenstauung: Rote Stauungsinduration: Die Lungengefäße sind blutgefüllt und erweitert. Die Lungen sind vergrößert, blutreich und schwer (bis 2000g).

Chronische Lungenstauung: Eine chronische Lungenstauung tritt bei chronischer Herzinsuffizienz (z.B. Stenose der Mitralklappe) auf. Die anfängliche rote Stauungsinduration mit blutgefüllten Kapillaren und interstitiellen Ödem geht in die braune Stauungsinduration (vermehrte Ablagerung von Eisenpigment) mit interstitieller Fibrosierung über. Die reaktive perikapilläre Bindegewebsvermehrung führt zu einer gewissen Stabilisierung der Kapillarwandungen gegen den erhöhten Staudruck.

Mikroskopie[Bearbeiten]

Akute Lungenstauung:

  • erweiterte Kapillaren mit angiektatischer Alveolarkompression
  • Übertritt von Serum in das interstitielle Bindegewebe und später in die Alveolen (intraalveoläres Stauungsödem)
  • eventuell Übertritt von Erythrozyten, Phagozytose von Erythrozyten und intrazellulärer Abbau zu Hämosiderin (Herzfehlerzellen)

Chronische Lungenstauung:

  • zusätzlich interstitielle Fibrose

Literatur[Bearbeiten]

  • Böcker, Pathologie, 4.Auflage

Weblinks[Bearbeiten]