Embryonales Karzinom
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Definition und Klinik[Bearbeiten]
Das embryonale Karzinom ist ein Keimzelltumor bestehend aus relativ primitiven epitheloiden Zellen in papillären, soliden oder glandulären Mustern. Es macht etwa 10% aller Keimzelltumore aus, kommt aber in 87% der nicht-seminomatösen Keimzelltumoren begleitend vor (z.B. Dottersacktumor). Das durchschnittliche Alter liegt bei 31 Jahren. Anders als das Seminom können bei Diagnose bereits Metastasen vorliegen, die eine entsprechende klinische Symptomatik hervorrufen. LDH, PLAP und hCG können im Serum erhöht sein. AFP wird nur im Zusammenhang mit einem Dottersacktumor nachweisbar.
Makroskopie[Bearbeiten]
- graue, unscharf begrenzte Tumoren
- Hämorrhagie und Nekrose
- 2-3cm Durchmesser
Mikroskopie[Bearbeiten]
- knotige Formationen großer Zellen mit nekrotischen, koagulativen Nekrosen
- mehrere Muster
- papilläre Formation mit stromalen Zentren
- Epithel mit intermittierenden Spalten
- glanduläres Muster mit kuboidalen oder zylinderförmigen Epithelien um Gefäßstrukturen
- solides Muster mit peripheren "schmutzigen" Zellen (cave: DD Chorionkarzinom --> bHCG ++)
- "Doppellagiges" Muster mit einer zweiten, flacheren Epithelschicht (AFP++, CD30-) weist auf eine Mischung mit einem Dottersacktumor hin ("diffuse embryoma")
- große Kerne, prominente Nukleoli, unscharfe Zellgrenzen, zahlreiche Mitosen
- kalzifierte Areale weisen auf eine Regression hin
Immunhistologie[Bearbeiten]
- AFP (mixed germ cell tumor) + (30%)
- PLAP ++
- CK und CK30 ++
- OCT3/4 ++
- EMA -
Differenzialdiagnose[Bearbeiten]
- Seminom
- Dottersacktumor
- Schiller-Duvall-Körper
- CD30-, AFP++
- Großzellige Lymphome
- PLAP-, CK-, LCA++, CD30 kann in beiden Tumoren positiv sein
Literaturangaben[Bearbeiten]
- Sternberg's Diagnostic Surgical Pathology, Stacey E. Mills, 5. Auflage
Präparate[Bearbeiten]
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embryonales Karzinom, solides Muster, HE | PLAP | AFP | bHCG | CD30 | CD31 |