Kaposisarkom
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Inhaltsverzeichnis
Definition[Bearbeiten]
Vaskuläre Proliferation bislang ungeklärter Ätiologie: reaktive Gefäßhyperplasie, Neoplasie oder sequenzielles Geschehen einer Hyperplasie, die zur genuinen Neoplasie transformiert. Es werden verschiedene Typen des Kaposi-Sarkoms (KS) unterschieden:
- Sporadischer Typ (klassische oder mediterrane Variante
- Endemischer Typ (Äquatorialafrika, nicht HIV-assoziiert)
- EpidemischerTyp (HIV-assoziiert)
- latrogener Typ (Immunsuppression).
Histologie[Bearbeiten]
Fleck-(Patch-)Stadium
- Schlitzförmige Spalten mit Erythrozyten
- Diskrete perivaskuläre Spindelzellproliferationen mit dichter erythrozytärer Anschoppung
- „Pseudogranulomatöses Muster"
- Aussparung des Papillarkörpers
- Serumfreie („leere") endothelausgekleidete Gefäßspalten
- „Promontoriumszeichen": partielle Umfassung präexistenter Gefäß- und Adnexstrukturen durch neoformative Gefäßspalten und -lakunen
Plaquestadium
- Rasen plumper, faszikulär gruppierter Spindelzellen, auf den Papillarkörper übergreifend
- Schlitzförmige Spalten mit Erythrozyten (siebartiges Muster)
- Periphere, serumfreie dilatierte Gefäße mit dichter erythrozytärer Anschoppung („stuffing“)
- Spindelzellapoptose; PAS-positive Globi
- Keine signifikanten Kernatypien
Tumorstadium
- CD31+ und CD34+ faszikulär strukturierter Spindelzelltumor
- Schlitzförmige erythrozytenhaltige Spalten
- PAS+ Globi und apoptotische Spindelzellen
- Bindegewebige Pseudokapsel (bei expansiv nodulären Varianten)
- Nur moderate Kernatypien
Immunhistologie[Bearbeiten]
Die Spindelzellen des KS können einen organoiden Gefäßaufbau, wie er sich in gutartigen Hämangiomen findet, nicht nachahmen. Es fehlen organoide vaskuläre Strukturen aus peripheren Glattmuskel-aktin-positiven Perizyten und luminalen Endothelien. Das KS ist nicht lobulär sondern nodulär/multinodulär strukturiert und besteht fast ausschließlich aus CD31- und CD34-positiven Zellen. HHV-8 findet sich regelmäßig im KS.
Differentialdiagnose[Bearbeiten]
- Benignes Lymphangioendotheliom (progressives Lymphangiom): Von horizontal ausgerichteten Lymphgefäßen durchzogen. CD34-positive kleine Spindelzellfaszikel und ein signifikantes inflammatorisches Infiltrat fehlen. Das Bild wird dominiert von blanden Lymphgefäßen, die im Gegensatz zum frühen KS bis in den Papillarkörper reichen.
- Targetoides hämosiderotisches Hämangiom (Hobnail-Hämangiom): Entscheidend ist der Nachweis plumper, leicht hyperchromatischer protuberierender Hobnail-Endothelien, die in allen KS-Varianten fehlen.
- Mikrovenuläres Hämangiom: Verzweigtes, organoid strukturiertes Hämangiom mit regulär aufgebauten perizytenreichen kapillären Gefäßen. Verdichtetes Stroma.
- Aneurysmatisches fibröses Histiozytom: Große blutgefüllte Lakunen ohne endotheliale Auskleidung inmitten eines ansonsten ldassischen, hämosiderinreichen fibrösen Histiozytoms, gelegentlich mit spindelzelliger Differenzierung.
virtuelle Slides[Bearbeiten]
Haut[Bearbeiten]
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Kaposisarkom, HE | Kaposisarkom, HE | Kaposisarkom, HE |
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Kaposisarkom, HE | Kaposisarkom, CD31 | Kaposisarkom, CD34 | Kaposisarkom, Ki67 |
Magen[Bearbeiten]
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Kaposisarkom des Magens, HE | Kaposisarkom des Magens, CD34 | Kaposisarkom des Magens, HHV8 |